Arthrose | Gelenkverschleiß

Allgemein

Ursachen

Viele unterschiedliche Ursachen können zur Ausbildung von Gelenkbeschwerden führen. Dabei können eines, mehrere oder viele Gelenke betroffen sein. Meist handelt es sich um einzelne Gelenke, die sich durch Überlastung im Beruf, Haushalt und Sport oder Verletzungen vorzeitig abnutzen. Entsprechender „Ärger“ ist programmiert. Wenn ein systemisches, entzündlich-rheumatisches Geschehen wie z.B. die chronische Polyarthritis dahinter steckt, sind viele Gelenke betroffen. Sie entzünden sich und werden zunehmend zerstört. Häufig haben wir es aber auch mit anlagemäßiger, familiär und konstitutionell bedingter Neigung zu Gelenkverschleiß zu tun, wie z.B. die Polyarthrose der Fingergelenke. Je nach Grunderkrankung sind dann unterschiedliche Behandlungen nötig.

Beschwerden | Symptome

Meist sind wir mit den typischen Beschwerden eines einzelnen oder weniger Gelenke konfrontiert. Angeborene Fehler, erworbene Ursachen wie Fehl- und Überlastung, Fuß-, Beinachsen- und Beckenfehlstellungen, Beinlängendifferenzen, Unfallfolgen oder einfach Alterserscheinungen führen dann zu den typischen Klagen: Schmerzen bei bestimmten Bewegungen und Belastungen, Anlaufschmerzen, zunehmende Belastungsschmerzen, Einschränkung von Gehzeit und Gehstrecken, nächtliche Ruheschmerzen, auch Blockierungserscheinungen, „Knacken“, Reiben, Schwellungen treten auf. Zunehmende Funktionsbehinderung mit Bewegungseinschränkung bis hin zur völligen Einsteifung und Gebrauchsunfähigkeit des betreffenden Gelenkes schränken die individuelle Lebnesqualität dann auf unangenehme Weise ein. Oft handelt es sich um im Übrigen eigentlich noch gesunde, sich wohl fühlende und leistungsfähige Menschen.

Allgemeine typische, symptomatische Therapie

Je nach Einzelfall sollte rechtzeitig eine angemessene, medizinisch sinnvolle und Ihrem Beschwerdebild angepasste individuelle Therapie erfolgen. Diese ist dann auf Ihre persönlichen Bedürfnisse zugeschnitten. Dabei behandeln wir zunächst Ihre subjektiv im Vordergrund stehenden Schmerzen. Dies erfolgt mit lokalen und systemischen Maßnahmen wie Einreibungen mit schmerzstillenden, wärmenden oder kühlenden, abschwellenden Salben, Gels, Cremes, Umschlägen und bei Bedarf – möglichst kurz – mit entzündungshemmenden, schmerzlindernden Tabletten. Begleitend kommen physikalische und physiotherapeutische Behandlungen dazu. Desweiteren Akupunktur, evtl. orthopädische Hilfsmittel wie Bandagen u.ä. Abgerundet wird die Therapie im Idealfall durch allgemeine Hinweise auf gelenkschonendes Verhalten wie die Vermeidung ungewöhnlicher Belastung und natürlich Hinweis auf gesunde Ernährung.

Verlauf einer konventionellen Therapie

Sollten hiermit Ihre Beschwerden zur Zufriedenheit abklingen und Sie im weiteren Verlauf die betroffenen Gelenke wieder normal belasten können, wird die Behandlung zumeist mehr oder weniger erfolgreich beendet. Aber nur scheinbar. Da die Arthrose durch Abnutzung des glatten, elastischen, Stoß absorbierenden Knorpelbelages in der Regel weiter fortschreitet, ist die rein symptomatische Therapie, wie oben beschrieben, eben nicht ausreichend.

Wir wissen inzwischen, dass die Knorpelzerstörung und damit der Gelenkverschleiß zunimmt. Aufgrund der nicht zuletzt demographisch bedingten Zunahme der Zahl von Arthrosepatienten in der Zukunft ist diese Krankheit als eine der häufigsten nicht nur ein persönliches, sondern auch ein gesamtgesellschaftliches Problem. Gelenkerhaltende Maßnahmen müssen deshalb darauf abgestimmt sein. Neben Beseitigung der sichtbaren Form- und Funktionsstörungen, die die Arthrose begünstigen, sollten die Behandlungen direkt am Gelenkknorpel angreifen und das möglichst ohne risikoreiche invasive (operative) Eingriffe. Der letzte Ausweg ist dann ein künstlicher Gelenkersatz. Dieser sollte allerdings so lange wie möglich hinausgeschoben, besser noch ganz vermieden werden.