Spezielle Haltungs- und Bewegungsmedizin
Sensomotorik – Propriocption – Spezialeinlagen – 3D-Wirbelsäulen-Vermessung
Orthopädische Erkrankungen beruhen häufig auf einer Störung der Haltung. In der Folge entstehen Fehl- und Überlastungen, muskuläre Dysbalancen und daraus resultierende Schmerzen.
Der menschliche Körper ist bis zu einem gewissen Grad in der Lage, Störungen zu kompensieren. Diese können daher lange Zeit unbemerkt „schwelen“, bis die Kompensationsfähigkeit erschöpft ist. Dann kommt es zum Ausbruch von Symptomen, die Sie zum Arzt führen. In akuten Fällen mag dann eine entsprechende symptomatische Behandlung genügen, um Ihre Beschwerden sofort zu lindern. Kommen diese jedoch wieder und halten länger an, dann ist eine gründliche Ursachenforschung sinnvoll. Die dann erforderliche Analyse deckt die zu Grunde liegenden Störungen auf.
Häufig sind es sog. funktionelle Störungen, die entweder in den aufsteigenden und/oder absteigenden Muskel-Faszien-Gelenk-Ketten zu einer Störung der Gesamtstatik führen und durch geeignete Maßnahmen erfolgreich abzustellen sind.
Zu diesen ursächlichen Störungen gehören beispielsweise:
Fußfehler
• Muskelschwache (sog. hypotone) Knick-Senk-Spreizfüße, Plattfüße
• Aber auch das Gegenteil: Teilsteife (sog. kontrakte) Ballen-Hohl-Füße
• Zehenfehlstellungen, wie z.B. Hallux valgus, Krallenzehen, Hammerzehen
Beinachsenfehler
• O-Beine (Genua vara)
• X-Beine (Genua valga)
Beinlängenunterschiede
• Echte und/oder
• Scheinbare, funktionell bedingt (durch Blockierungen, Schmerzzustände)
Beckenschiefstände
• Beckentiefstand
• Beckenverdrehung
• Beckenverkippung
• kombinierte Fehlstellungen
Hüfterkrankungen
• Arthrose
• Angeborene Fehlentwicklung (Dysplasie)
• Folge von weiteren angeborenen oder erworbenen Erkrankungen
• Unfallfolgen
Wirbelsäulenverkrümmungen
• Skoliose
• Rundrücken, Flachrücken
• Hohlkreuz
Störungen des Kauapparates
• Fehlstellung der Zähne mit Fehlbiss
• Kiefergelenksprobleme mit der Folge einer
• Craniomandibulären Dysfunktion (CMD)
• Gesichtsschmerz
• Knirschen
• Pressen (Bruxismus)
Augenerkrankungen
• Sehfehler
• Schielen
• Fehlendes räumliches Sehen
Folgezustände nach Unfällen, Sportverletzungen
Andere Erkrankungen
• „Rheuma“ (alle entzündlich-rheumatischen Erkrankungen, wie z.B. chronische Polyarthritis, Morbus Becherew, Proriasis-Arthritis u.a.)
• Diabetes mellitus
• Nervenerkrankungen, wie z.B. Polyneuropathie, Zustand nach Schlaganfall (Apoplex), Lähmungen (Paresen), Gefühlsstörungen, Multiple Sklerose, Koordinationsstörungen unterschiedlicher Ursache
Zur Erkennung der jeweils vorliegenden Störung und zur erfolgreichen Behebung ist nicht selten eine aufwendige und gründliche Funktionsuntersuchung des gesamten Haltungs- und Bewegungsapparates unabdingbar. Dies schließt seine neuro-bio-mechanischen Steuerungsmechanismen ein. Dafür sind besondere Kenntnisse, Fertigkeiten und Erfahrung des Untersuchers in Bezug auf sensomotorische, proprioceptive und neurophysiologische Steuerung der Haltungs- und Bewegungsfunktionen im menschlichen Körper erforderlich. Dabei kommen auch alternative Untersuchungsmethoden zur Anwendung, wie zum Beispiel:
• Ärztliche Kinesiologie
• Osteopathische Untersuchungs- und Behandlungsansätze
• Spezielle manualdiagnostische/-therapeutische Schritte
• Spiraldynamik®
Eine schonende, strahlungsarme
• Lichtoptische 3D-Wirbelsäulenvermessung (z.B. Formetric®) mit fachärztlicher Analyse
ergänzt die funktionelle Untersuchung. Sie gibt wertvolle Hinweise auf die einzuschlagenden therapeutischen Schritte und deren Verlaufskontrolle.
Häufig sind es spezielle, auf den Haltungsapparat aktiv einwirkende Spezialsohlen, die dann der erste Schritt – im wahrsten Sinne des Wortes! – zu einer dauerhaften Verbesserung der Problematik im Sinne einer kausalen Basistherapie darstellen (z.B. MedReflexx®-Einlagen).
Begleitende therapeutische Maßnahmen richten sich im Einzelfall nach den jeweils zu Grunde liegenden Krankheitsbildern. So werden Beschwerden z.B. aus dem craniomandibulären Bereich in fachübergreifender Zusammenarbeit mit speziell weitergebildeten Zahnärzten bzw. Kieferorthopäden und Physiotherapeuten schmerztherapeutisch und physio-therapeutisch weiter behandelt.