Warum alternative Heilmethoden? Was heißt „ganzheitlich“?

Als ganzheitlich denkender und handelnder Arzt und Orthopäde betrachte ich meine Patienten nicht als bloße Symptomenträger unterschiedlicher Beschwerden und Erkrankungen, nicht als rein mechanistisch mehr oder weniger gut oder schlecht funktionierende Maschinen, sondern als komplexes offenes biologisches System, bestehend aus Körper, Geist und Seele, kommunizierend mit der Inwelt, der Außenwelt, der Umwelt.

Die konventionelle, wissenschaftlich abgesicherte moderne Medizin (Schulmedizin) ist die absolute Basis meines ärztlichen Bemühens. Bei allen einfachen, insbesondere akuten Störungen hilft sie zumeist durch eine symptomatische Behandlung mit den üblichen Methoden.

Heutzutage haben wir es jedoch zunehmend mit komplexen chronischen Krankheitsbildern zu tun, denen mehrere oder gar viele Ursachen zu Grunde liegen. Deshalb reagieren sie auf einfache therapeutische Maßnahmen oft nicht ausreichend. Hier gilt es, durch ganzheitliche Sichtweise möglichst die Ursachenvielfalt aufzudecken und dann entsprechend gezielt ursächlich zu behandeln. Dabei haben sich aus Erfahrung (Erfahrungsmedizin, Empirie) andere, sog. „alternative“ Heilmethoden entwickelt und bewährt, die nicht einfach das Symptom der Erkrankung überdecken und somit nur scheinbar beseitigen, sondern über eine Aktivierung der Körper eigenen Kräfte (Eigenregulation, Autoregulation) helfen, zur Gesundung (Salutogenense) des Systems Mensch, bestehend aus Körper, Geist und Seele und der Gesamtheit seiner bio-psycho-sozialen Umgebung, beizutragen.

Diese Behandlungen mögen häufig mehr Geduld und Stehvermögen benötigen, oft gibt es auch zunächst scheinbare Rückschläge (Erstverschlimmerungen). Diese führen jedoch letztendlich zur eigentlichen Gesundung des Systems Mensch. Oft ist es dabei sinnvoll, mehrere unterschiedliche Behandlungsmethoden sinnvoll miteinander zu kombinieren, um bestmöglichen Erfolg zu erzielen.